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Geburtstagsfest mit historischen Erinnerungen

Veröffentlicht am 21.04.2013 in Presseecho

Stadtverband der SPD feiert Jubiläum auf Schloss Fachsenfeld mit Gernot Erler.
Mit einer Feierstunde hat der Stadtverband Aalen mit den angeschlossenen Ortsvereinen am Samstagabend gleich zwei Jubiläen gefeiert: 150 Jahre SPD - 120 Jahre SPD in Aalen. Festredner war Dr.h.c. Gernot Erler, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag. Auf Schloss Fachsenfeld hat er die Geschichte der Partei Revue passieren lassen.

Aalen-Fachsenfeld. Abseits des politischen Tagesgeschäfts hat der Aalener Stadtverband der SPD am Samstagabend auf Schloss Fachsenfeld bei einer Feierstunde die Leistungen der eigenen Partei in den vergangenen Jahrzehnten gewürdigt. Knapp 100 Gäste waren der Einladung in Ökonomiegebäude gefolgt, wo zunächst das neue Leporello ¬ ein Faltblatt – mit dem Titel „150 Jahre SPD – 120 Jahre in Aalen“ präsentiert wurde. „Die Idee dazu stammt von Albrecht Schmid und Dr. Alfred Geisel“, erklärte Prof. Dr. Ulrich Klauck vom Aalener SPD-Stadtverband. Martin Diemer und Heidi Schroedter hätten am Leporello mitgearbeitet, das die Aalener und die deutschlandweite SPD-Historie dokumentiert.
„Ein 150-Jähriges Jubiläum einer Partei ist der richtige Moment inne zu halten und Bilanz zu ziehen, aber auch um über die Zukunft nachzudenken“, sagte Aalens Erste Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler (CDU) in ihrem Grußwort. Der historische Abriss über die Entwicklung der SPD verdeutliche, welche wichtige Rolle die Sozialdemokraten bei der Gestaltung von Politik in der Kocherstadt seit den 1890er Jahren übernommen haben. Parteien seien elementarer Bestandteil jeder demokratischen Gesellschaft; es müsse sie auch künftig geben. Zumal sie die am wenigsten sozial-verzerrte Form der politischen Beteiligung seien. „Sie werden sich aber verändern“, blickte Jutta Heim-Wenzler in die Zukunft. Die Parteien müssten moderne Modelle der Partizipation entwickeln.
Eine umfassende Unterrichtsstunde in punkto sozialdemokratischer Geschichte bot anschließend Dr. h.c. Gernot Erler. Der stellvertretende SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende würdigte in seinem knapp einstündigen Referat „Die SPD: 150 Jahre und kein bisschen müde!“ deren Leistungen. Der ehemalige Staatsminister (beim Bundesminister des Auswärtigen) erinnerte etwa an das Scheitern der März Revolution 1848 als den ersten Versuch, einen demokratischen Nationalstaat zu schaffen ebenso wie an Ferdinand Lassalle, der am 23. Mai 1863 den „Allgemeinen deutschen Arbeiterverein“ AdAV gegründet hat. „Das war die Geburtsstunde der SPD“, stellte Erler fest.
Die älteste deutsche Volkspartei kennzeichneten die Grundwerte wie Freiheit und Gerechtigkeit; aber auch ihre diversen Grundsatzprogramme wie das erste in Eisenach, das in Gotha, Heidelberg, Bad Godesberg oder das jüngste jetzt in Hamburg. Der Historiker Erler würdigte aber auch das Engagement der Sozialdemokraten während des Sozialistengesetzes unter Bismarck im deutschen Kaiserreich. „In dessen Folge entstanden Freizeitbewegungen wie die Naturfreunde, Schwimmer- oder Ruderverbände“, erläuterte Erler. Aber vor allem die Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung, die Bismarck initiiert habe, seien ein Erfolg der SPD. In seinem zeitgeschichtlichen Referat erinnerte der SPD-Bundestagsabgeordnete auch an die Frauenrechtlerinen Marie Juchacz und Clara Zetkin. Nicht außen vor bleiben konnte auch die Zeit der Nationalsozialisten, als die SPD als einzige Partei gegen das so genannte „Ermächtigungsgesetz“ gestimmt habe, als Mitglieder Widerstand geleistet haben und in Konzentrationslager inhaftiert waren.
Gernot Erler rief bei den Gästen aber auch den Beginn des Südweststaates in Erinnerung, die Zeit der SPD-Größen wie Kurt Schumacher, Alex Möller sowie Walter Krause. Auch die Aalener SPD habe einen starken Beitrag im Land und im Bund geleistet. Erler nannte Namen wie Dr. Alfred Geisel, Ulrich Pfeifle, Marga Elser oder Ulla Haußmann.
Im Blick auf die Gegenwart kritisierte Erler den zu nachsichtigen Umgang mit Rechtsradikalen und forderte einen Primat der Politik bei der Eurokrise.

Ulrike Schneider
Schwäbische Post v. 22.04.2013

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